Hoher Tabak- und Alkoholkonsum sowie Stress gehören zu den Risikofaktoren für unsere (Darm-) Gesundheit. Wie sieht es mit Fertiggerichten aus? Klar ist, dass die meisten Fertiggerichte viel Fett, zugesetzten Zucker und Kalorien enthalten. Gleichzeitig liefern Sie kaum Ballaststoffe oder andere wertvolle Inhaltsstoffe für unseren Körper. Allein das macht Fertiggerichte bei häufigem Verzehr zu einem Risikofaktor für Übergewicht und Erkrankungen, wie z.B. Diabetes. Zusätzlich essen wir laut Studien von diesen hochverarbeiteten Fertiggerichten tendenziell größere Protionen und wir essen schneller. Zwei Aspekte, die das Risiko noch verschärfen. Aber nicht nur die Inhaltstoffe an sich scheinen problematisch zu sein, sondern auch der hohe Verarbeitungsgrad. In der Herstellung werden die Zutaten durch chemische, thermische oder mechanische Prozesse stark verändert und zerkleinert (Zellwände werden aufgebrochen). Die Nährstoffe aus den Zutaten können so deutlich einfacher vom Verdauungssystem aufgenommen werden, was zu einem regelrechten Überangebot im Dünndarm führt. Dieses Überangebot an energiereichen und ballaststoffarmen Nährstoffen kommt den ungünstigen Bakterienstämmen zugute. Sie können sich durch das Extra an Nahrung stärker vermehren und die Zusammensetzung der Mikrobiota negativ verändern, was Entzündungsprozesse in der Darmschleimhaut fördert und letztlich Erkrankungen begünstigt. E-Nummern (zugelassene Zusatzstoffe in der EU), von denen wir in Fertiggerichten oft mehr als eine finden, sind zunehmend umstritten. In handelsüblichen Mengen gelten sie als unbedenklich für unsere Gesundheit. Allerdings werden bei der Risikobewertung bislang noch nicht die möglichen Auswirkungen auf die Mikrobiota berücksichtigt. Ergebnisse bisheriger Tierstudien weisen darauf hin, dass einige Zusatzstoffe den Darm schädigen könnten, wenn sie übermäßig verzehrt werden. Dazu zwei Beispiele: - E 433 (Polysorbat 80):
- Stabilisator und Emulgator, z.B. in Eiscreme und Margarine
- Vermutung: Verändert Zusammensetzung der Mikrobiota, verringert schützende Darmschleimhaut, erhöht Entzündungsprozesse
- Mögliche Folgen: Darmentzündung, metabolisches Syndrom, Fettleibigkeit, Leberfunktionsstörung
- Süßstoffe: - z.B. Sucralose, Saccharin, Aspartam, Acesulfam-K
- Vermutung: Verändert Zusammensetzung der Mikrobiota; erhöhen teilweise Entzündungsprozesse
- Mögliche Folgen: Glukose- Intoleranz, Gewichtszunahme, Leberentzündung
Fazit: Nicht alle Fertiggerichte sind per se ungesund, aber Studien zeigen, dass der häufige Griff zu hochverarbeiteter Kost, das Risiko für Übergewicht und bestimmte Erkrankungen erhöht. Bislang basieren die weiteren Erkenntnisse fast ausschließlich auf Tierstudien, die noch mit Humanstudien belegt werden müssen.
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